Fahrspur-Management: der Schlüssel zur Verringerung der Bodenverdichtung

Da die erste Überfahrt über ein Feld die stärkste Bodenverdichtung in den befahrenen Spuren verursacht, könnten durch jede Maßnahme zur Minimierung der Anzahl zusätzlicher Fahrspuren bei den nachfolgenden Arbeiten weitere Bodenschäden deutlich eingeschränkt werden – dies muss nicht zwangsläufig schwer umzusetzen oder kostspielig sein.

So lautete die Botschaft von Precision-Farming-Spezialist Ian Beecher-Jones, der anlässlich der 2018 von Case IH organisierten Presseveranstaltung in der Nähe von Dresden einige der Maßnahmen umriss, mit denen Landwirte das Risiko von Bodenstrukturschäden minimieren und bestehende Probleme einschätzen und beheben können. Bereits kleine Verbesserungen an Managementverfahren könnten zu deutlichen Kosteneinsparungen führen, so Ian Beecher-Jones, der ein globales Precision-Farming-Beratungsunternehmen leitet und Landmaschinenbesitzer, Händler und Hersteller mit Ratschlägen zur Wertmaximierung durch Einsatz von Precision-Farming-Technik unterstützt."

Die Bodenart ist weitgehend irrelevant; die meisten Böden werden auf die eine oder andere Weise beeinträchtigt. Untersuchungen haben indessen gezeigt, dass ein reduzierter Fahrverkehr und die daraus resultierende geringere Gesamtbodenverdichtung messbare (finanzielle) Auswirkungen auf die Bewirtschaftungskosten und Erträge hat, was größtenteils auf den Erhalt und die Bewahrung der Bodenstruktur zurückzuführen ist."

Vorbeugen ist besser als heilen

Bodenverdichtung zu vermeiden ist besser und billiger als die Abmilderung ihrer Folgen, sagt Ian Beecher-Jones.

"Zur Behebung von Problemen und Erhaltung der Struktur können natürliche und maschinelle Lösungen beitragen. Die Förderung von Regenwurmpopulationen und der Einsatz von Zwischenfrüchten sind Beispiele für natürliche Hilfsmaßnahmen. Was maschinentechnische Lösungen angeht, so zeigt die Kombination aus automatischen Lenksystemen und RTK-Korrektursignal mit 2,5 cm Spur-zu-Spur-Genauigkeit, dass die Verringerung der befahrenen Fläche kein komplexer Vorgang sein muss, der hohe Zusatzinvestitionen erfordert."

Landwirte, die RTK-geführte automatische Lenksysteme einsetzen, verfügen bereits über einen Großteil der Technik, die sie zur Minimierung der befahrenen Fläche benötigen - ohne in Geräte mit abgestimmter Breite zu investieren, so seine Feststellung.

"Entscheidend ist, dass bei jeder Arbeit der Fahrverkehr so weit wie möglich reduziert wird. Neben der größtmöglichen Einhaltung der vorgegebenen Fahrwege beinhaltet dies auch die Berücksichtigung der Auswirkungen auf diese Spuren. Könnten Traktorreifen mit einer, längeren Aufstandsfläche helfen, das Gewicht besser zu verteilen; und haben die montierten Reifen den optimalen Fülldruck für die jeweilige Aufgabe? Ist der Traktor korrekt ballastiert, um Radschlupf zu minimieren? Sind Raupenlaufwerke unter den gegebenen Boden- und Arbeitsbedingungen die bessere Wahl? Und ist es möglich, die Spurweite der Traktoren eines Betriebs so zu ändern, dass sie an allen Maschinen möglichst gleich ist? Jeder noch so kleine Nutzen zahlt sich am Ende aus."

CTF-Lösungen von Case IH: AccuTurn Pro, landesweite RTK+ Netzabdeckung, Raupenlaufwerktechnik

Aufgrund der hohen Bedeutung fruchtbarer und intakter Böden entwickeln Ingenieure weltweit aber auch weitere Ansätze und innovative Bewirtschaftungsverfahren, die beispielsweise GPS Technologien nutzen. „Bei dem sogenannten Controlled Traffic Farming (CTF) werden immer die gleichen Fahrspuren genutzt, damit insgesamt die Anteile der auf einem Feld befahrenen Flächen reduziert und der Boden so wirksam geschützt“, berichtet Hans-Werner Eder, Case IH EMEA Produkt-Marketingmanager. „Mit den Advanced Farming Systems, unserem umfassenden Produkt- und Software-Sortiment für die Präzisionslandwirtschaft, haben wir bei Case IH in den vergangenen Jahren ein durchgängiges Konzept dazu entwickelt. Maschinen und Arbeitsbreiten im Ackerbau sind optimal aufeinander abgestimmt,“ so Eder weiter.

Hans-Werner Eder empfahl Landwirten, die in Technologie zur Minimierung der Bodenverdichtung investieren wollen, vor allem darauf zu achten, dass eine lückenlose Signalabdeckung und (bei Bedarf) zuverlässige Signalüberbrückung gewährleistet sind. Außerdem muss ein exaktes Anschlussfahren durch eine präzise Lenkautomatik sichergestellt sein.

"Wir bauen das europaweite Case IH RTK+ Netz weiter aus, um Kunden, die unsere AccuGuide-Lenksysteme nutzen, eine möglichst lückenlose Signalabdeckung zu garantieren. Sollte es einmal zu einem Signalausfall kommen, was unwahrscheinlich ist, sorgt unsere xFill-Technik für eine unverzügliche Signalüberbrückung," wie er erläutert."

Das RTK+ Netz umfasst derzeit 979 Basisstationen. Diese sorgen für die durchgängige Abdeckung, die zur Minimierung des Fahrverkehrs und damit der Bodenbelastung erforderliche RTK-Genauigkeit von 2,5 cm benötigt wird. Nur wenige können diese lückenlose europaweite Abdeckung bieten, die wichtig ist, da Agrarbetriebe immer größer werden und – zum Beispiel in Kontinentaleuropa –auch mal Landesgrenzen überschreiten."

Der potentielle Beitrag der Case-IH-Traktoren zur Minimierung der Bodenbelastung wird durch die Einführung der mit einer Genauigkeit von 2,5 cm arbeitenden Lenk- und Wendeautomatik AccuTurn Pro weiter vergrößert.

"Diese Neuentwicklung, die für alle Case-IH-Traktoren mit AccuGuide-System und RTK-Korrektursignal erhältlich ist, vereint die Vorteile des HMC-II-Vorgewendemanagements (für Traktor/Gerät) mit denen der RTK-Lenkautomatik für präzises Anschlussfahren. Das Ergebnis: geringere Bodenverdichtung auf dem Vorgewende und exakte Spurführung."

Hans-Werner Eder legte den Landwirten außerdem dringend nahe, bei der Anschaffung neuer Mähdrescher und Traktoren darauf zu achten, ob diese mit den Antriebssystemen ausgestattet sind, die optimal für ihre Böden und Bedingungen geeignet sind."

Die Vorteile der Gewichtsverteilung auf lange anstatt auf breite Aufstandsflächen zur Minimierung des Spurflächenanteils wurden durch den Erfolg der Axial-Flow-Raupenmähdrescher belegt; zugleich wurden die Schneidwerksbreite und Abtankschneckenlänge bei allen Modellen auf den Fahrverkehr im Feld abgestimmt. Mit dem Quadtrac stellt Case IH seit mehr als zwei Jahrzehnten die Vorteile einer 4-Raupen-Konstruktion mit Knicklenkung gegenüber einer 2-Raupen-Version mit Differentiallenkung unter Beweis. Der Magnum Rowtrac zeigt, dass es möglich ist, die Traktionsvorteile des Raupenfahrwerks in einem kleineren Paket zu nutzen, ohne auf eine Differentiallenkung zurückgreifen zu müssen. Sie alle sind mit dem bedienungsfreundlichen RTK-geführten AccuGuide-System von Case IH erhältlich, das die zur Minimierung der befahrenen Fläche erforderliche Genauigkeit und eine hohe Rentabilität gewährleistet."

Quelle: https://www.caseih.com/

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