Optimierte Ackerflächen für mehr Wassereffizienz

Gleich mehrere gute Gründe sprechen dafür, landwirtschaftlich genutzte Flächen optimal vorzubereiten, damit der Produktionsfaktor Wasser effizienter genutzt werden kann. Vor allem die Zunahme von Extrem-Wetterereignissen, zum Beispiel Starkniederschlägen, aber auch die Vermeidung von starken Wasser- und Nähstoffausträgen aus dem Oberboden, sorgen für einen zunehmend höheren Stellenwert des Wassermanagements mit dem Ziel, Wasser effizienter als bisher auf den Flächen zu nutzen.

Speziell dazu präsentiert Case IH ein neues, integriertes System für das optimierte Wassermanagement, welches aus neuen Softwarelösungen und den Komponenten des Case IH Advanced Farming Systems für die Präzisions-Landwirtschaft besteht. Das neue Wassermanagement-System erlaubt dabei das Vermessen, Planen und Ausführen von Wassermanagement- Maßnahmen, beispielsweise das Verlegen von Drainagen oder das Nivellieren von einer Plattform, in die optimal die Case IH AFS Komponenten, wie Monitore, Autopilotsysteme, integriert werden können.

Alte Probleme - neue Lösungen

„Die Technologien im Precision Farming ermöglichen heute neue Verfahren, um das Wassermanagement zu optimieren. Dadurch können höhere Erträge und Qualitäten erreicht werden. Vor allem durch Reduzierung der Staunässen, dem Erreichen einer gleichmäßigen Versickerung und infolge einer frühen Befahrbarkeit, die bessere Pflanzenentwicklung. Hier bieten sich zwei grundlegende Maßnahmen an. Zum einen das Einebnen der Felder, etwa um Hügel mit Wassermangel abzutragen und Vertiefungen mit Staunässe zu begradigen, oder das gezielte Ableiten von überschüssigem Wasser durch die Verlegung von Drainagesystemen – beide führen wir jetzt in einer bisher nicht gekannten Präzision durch“, erläutert Martin Schönberg, Produktspezialist Precision Farming Systeme bei Case IH.

Verschiedene Module

Je nach Anwendung stehen verschiedene Module zur Verfügung. Das neue Modul WM-Topo ermöglicht beispielsweise das schnelle und einfache Erfassen aller topografischen Daten zur Flächenvermessung - als Basis für das anschließende Wassermanagement. Das Vermessen von Grenzen, inneren Feldpunkten oder Abschnittslinien erfolgt sehr effizient. Selbst schwer zugängliche Bereiche eines Feldes, etwa Gebiete, die mit Fahrzeugen nicht erreicht werden können, werden problemlos per mobilem Messstab erfasst.

Flächenkontur am Monitor planen

In einem weiteren Schritt erfolgt aufgrund der erhobenen Daten eine gezielte Planung. Das Modul Opti-Surface ermöglicht die Planung von Drainagen oder die Nivellierung im 4D-Modus, das heißt in alle Richtungen. „Schon vor der eigentlichen Durchführung steht damit ein mehrdimensionales Flächendesign zur Verfügung, mit dem Arbeitsaufwand und beispielsweise die zu bewegende Erdmenge berechnet werden können. Wichtige Kriterien für die anschließende Durchführung und etwa Abrechnung bei Durchführung durch den Lohnunternehmer“, erläutert Schönberg.

Präzise Steuerung

Das Modul Fieldlevel II ermöglicht im Anschluss die gezielte Nivellierung der Flächen, entsprechend der virtuellen Planung, beispielsweise durch Einsatz großer Planierschilder. 

Hierbei wird eine Arbeitsgenauigkeit von zwei Zentimetern erreicht. Basis für die hohe Genauigkeit ist die Nutzung des Case IH RTK+ Netzwerkes, bei dem die Real Time Kinematic Korrekturdaten über Mobilfunk übertragen werden.

Das Modul WM-Drain wurde speziell für Drainagefräsen entwickelt. Damit können Drainagen mit einer bisher nicht erreichten Präzision verlegt werden. Die notwendigen Gräben werden mit der Fräse mit bis zu zwei Zentimeter Genauigkeit - entsprechend dem vorher geplanten Höhenprofil erstellt. Zudem erfolgt eine exakte, bisher nicht da gewesene Dokumentation der verlegten Drainagen. Wichtige Daten für eine spätere Wiederauffindbarkeit, etwa für Service oder Servicearbeit.

Komfortables und sicheres RTK Netz

Case IH hat in den vergangenen Jahren ein deutschlandweites, flächendeckendes Netz von RTK Stationen aufgebaut. Alle Stationen sind jetzt im neuen RTK+ Netzwerk miteinander vernetzt und speisen die Korrekturdaten in ein VPN-Netzwerk ein, welches über Mobilfunk übertragen wird. Innovative Puffertechnologien, zum Beispiel x-Fiel, sorgen für hohe Empfangssicherheit, keine Abschattungsprobleme und eine hohe wiederholbare Genauigkeit.

Durch dieses RTK-Netz werden für das Bodendesign wichtige Höhenreferenzen geliefert, die ebenfalls eine Genauigkeit von unter zwei Zentimeter Abweichung besitzen. „Damit ist dieses System weitaus praxistauglicher als bisher gängige Lasersysteme“, erläutert Schönberg auf einer Praxisdemonstration in Norddeutschland. Weder Temperatur, Staub oder Wind beeinflussen die Referenz des GPS RTK+ Signals. Sind Laser nur für ebene Flächen und für die Steuerung von nur einer Maschine geeignet, können mit dem Case IH GPS RTK-System auf einer Fläche unterschiedliche Steigungen und Gefälle für Wasserablauf präzise gesteuert werden. Zudem können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig die Signale nutzen. Der Oberflächenwasserplan kann mit verschiedenen Neigungen erstellt werden. Technische Voraussetzungen sind Traktoren mit einer Case IH AFS-Ausstattung, beispielsweise dem aktuellen XCN 2050 Terminal. Je nach Anwendungen kann das System auch mit weiteren Zusatzoptionen, beispielsweise einem Hangausgleich für die Verlegung von Drainagen oder weiteren GPS-Antennen für Planierschilde mit großer Arbeitsbreite für noch mehr Genauigkeit, ausgestattet werden.

Erste Praxiserfahrungen zeigen, dass Ertragssteigerungen von bis zu zwanzig Prozent auf neu nivellierten Feldern mit vorherigen Wasserproblemen möglich sind. Zudem wird der Austrag von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln infolge von Starkregen reduziert. „Wichtige Aspekte, die einen immer höheren Stellenwert haben“, erläuterte Schönberg auf der Praxisvorführung.

Magnum RowTrac als ideales Antriebskonzept

Auf den DLG-Feldtagen kommt das System in Kombination mit einem Magnum Rowtrac zum Einsatz. Das innovative Traktorenkonzept des Magnum Rowtrac verbindet die Vorteile von Rädern und Bandlaufwerken und bietet so eine außergewöhnliche Traktion bei gleichzeitiger Bodenschonung. Selbst bei engen Wendemanövern bringt der Magnum Rowtrac noch seine volle Zugkraft auf den Boden.

Die Bauweise des Magnum Rowtrac sorgt auch bei schwersten Anbaugeräten für eine wirksame Traktion. Dies ist einer der Hauptunterschiede zu herkömmlichen Maschinen, die nur über Raupenlaufwerke und insgesamt nur über zwei Kontaktpunkte je Seite zum Boden verfügen. Vor allem im unebenen Gelände kann sich bei langen Bandlaufwerken bei herkömmlichen Raupentraktoren die Kontaktfläche zum Boden zu Lasten von Traktion und Bodenschutz verringern.´

Deshalb setzen die Case IH Ingenieure konsequent auf das Konzept der vier Kontaktpunkte. Zusammen mit den Rädern erlauben die unabhängig aufgehängten Bandlaufwerke mit ihrem Neigungswinkel von +/- 10° die Anpassung an die Bodenkontur. Dies sorgt für eine optimale Gewichtsverteilung, hohe Kontaktfläche und damit Traktion und wirksamen Bodenschutz.

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